orst Schinzel
550 Jahre BrüderunitätIhre Geschichte beginnt in der schweren Krise des Spätmittelalters. Die westliche Christenheit ist in zwei verfeindete Lager gespalten, die sich gegenseitig gebannt haben. Somit befindet sich der gesamte Westen im Zustande der Ketzerei. Eine Reform der Kirche an Haupt und Gliedern wird gefordert, erfolglos. Überall treten Reformgruppen auf, besonders im Königreich Böhmen, das eine wirtschaftliche Blütezeit erlebt. |
- Als Jan Hus und Hieronymus 1415/16 vom Konzil in Konstanz auf den Scheiterhaufen geschickt werden, bricht der Aufstand los. Die Stände Böhmens und Mährens beschweren sich in einem Mahnbrief beim Konzil. Ein solches geschlossenes Auftreten sucht seinesgleichen in der Geschichte der Kirche. Die Böhmischen Stände schließen sich zusammen. Nach einer überstürzten Krönung wird 1420 König Sigismund aus dem Lande gejagt. Fünf Kreuzzüge schlagen die hussitischen Heere zurück. Dann kommt es zu Verhandlungen. Auf dem Konzil zu Basel wird 1433 nach zähen Verhandlungen die Austeilung des Abendmahles in beiderlei Gestalt gestattet. Im Jahr darauf werden die Radikalen bei Lipany geschlagen. Auf dem Iglauer Landtag unterzeichnet König Sigismund diese Baseler Kompaktaten, erst dann kann er 1436 den Boden seines Landes wieder betreten. Damit sind die Hussitenkriege, die fast zwei Jahrzehnte dauerten, beendet.
Sollte die Austeilung des Abendmahles unter beiderlei Gestalt das ganze Ergebnis dieses langen Kampfes gewesen sein? Vielen im Lande ist das zu wenig.
Die Zeit Bruder Gregors
Die hussitische Kirche beginnt sich zu formieren. Der Landtag 1435 hat Rokycana zum Erzbischof von Prag erhoben und ihm zwei Suffraganbischöfe zur Seite gestellt, Rom hat ihm aber die Bestätigung versagt. Man will immer wieder eine Bestätigung für Rokycana erhalten, doch die Gesuche werden abschlägig behandelt.Und überall bilden sich kleine Gruppen, die mit der utraquistischen Theologie nicht einverstanden sind, sie scharen sich vor allem um Petr Chelčický in Südböhmen und um das hussitische Kloster Vilémov bei Čáslav.
Und dann werden die Predigten des Erzbischofs Rokycana in der Prager Theinkirche um das Jahr 1453 direkter. Unter den Hörern befindet sich auch dessen Schwager Gregor (Řehoř). Wahrscheinlich gehört Gregor zu den Leuten, die 1446 wieder in das berühmte Slawen- oder Emmauskloster am Rande Prags eingetreten sind, wo die Predigten Rokycanas aufgeschrieben und besprochen wurden.
Die Pläne, Prag zu verlassen, reichen zurück in das Jahr 1427, erst 30 Jahre später ist es soweit. Jahrelang sind einige Gruppen herumgereist und wurden immer wieder vertrieben, aus Kremsier (Kroměříž), aus Klattau (Klatovy). Aus vielfältigen Traditionen kommen sie. Da sind Waldenser, deren Vorfahren aus Italien vor allem nach Südböhmen gelangt sind und da befinden sich vor allem viele Leute aus dem Umkreis von Tábor unter ihnen. So unterschiedlich die Gruppen sind, eines ist ihnen gemeinsam: der Glaube daran, daß ein wahrhaftiges christliches Leben nur außerhalb der großen Zentren möglich ist. So suchen sie die Abgeschiedenheit. Mit dem Schriftprinzip, der Vereinfachung der Zeremonien, der Forderung, daß nur würdige Priester Sakramente in richtiger Weise spenden sollen, und der Betonung des geistigen Empfanges der Eucharistie stehen sie außerhalb des zwischen den Utraquisten und der katholischen Kirche ausgehandelten Kompromisses der Kompaktaten. Und sie werden unterstützt von Rokycana. Als Georg von Podiebrady (Jiří z Poděbrady) 1452 Landesverweser wird - 1471 wurde er zum böhmischen König gewählt, erwirkt Rokycana bei ihm die Erlaubnis, daß sich diese Gruppen bei Kunwald in Georgs Lititzer Herrschaft in Nordostböhmen ansiedeln dürfen. Dies ist ihre Geburtsstunde der Brüdergemeinde im Jahr 1457.
Doch dann setzt der Druck aus Rom ein. Papst Pius II. erklärt 1462 die Aufhebung der Kompaktaten. König Georg verfolgt die Brüder zweimal. 1461-1464 will er damit vor der katholischen Öffentlichkeit des Auslandes seinen Anspruch auf das römische Königtum legitimieren. Denn in seinem Krönungseid hatte er zumindest der Sache nach zugesagt, sich für die Aufhebung der Kompaktaten einzusetzen und gegen Ketzer vorzugehen. Daß ein Utraquist nicht deutscher König sein kann, sah er ein. Außerdem hoffte er auf päpstliche Hilfe. So hat er im März 1461 die Ketzermandate Karls IV. erneuert.Das Gemeindehaus
der Brüderunität
in KunwaldAb dem Jahr 1460 konnte auch Rokycana den Brüdern ihnen nicht mehr beistehen. 1461 wird Bruder Gregor zusammen mit einigen Studenten verhaftet. Drei Monate lang erwarten sie täglich ihr Ende. Dann bietet man ihnen eine Widerrufformel an, genaugenommen waren es zwei. Eine für die normalen Brüder, sehr milde gefasst, sodaß es ihnen möglich war, zu unterschreiben, und eine für die Studenten. Und in dieser Zeit entsteht wohl auch zuerst der Name: "fratres legis Christi", Brüder des Gesetzes Christi und "Jednota bratská Christi", Unität oder Vereinigung der Brüder Christi. 1464 gab sich die Brüderunität in der Reichenauer Vereinbarung eine Satzung und auf der Versammlung von Lhotka bei Reichenau (Rychnov) am 26. 3. 1467 setzten sie Gemeindeälteste und ein eigenes Priesteramt ein. Damit ist die Trennung von der katholischen Kirche und den Utraquisten endgültig vollzogen.
Immer mehr Gemeinden werden gegründet, so bedeutende wie Jungbunzlau (Mladá Boleslav), nicht nur in Böhmen, sondern auch in Mähren, in Prerau (Přerov) und auch unter der deutsch sprechenden Bevölkerung, die Gemeinde in Fulnek im Kuhländchen, die von aus dem Brandenburgischen geflohenen Waldensern gegründet wird. Es sind die Adligen, die in der Zeit der Schwäche des Königtums an Macht gewinnen und den Brüdern Schutz bieten. Am 12. 8. 1474 stirbt Gregor in Brandýs nad Orlicí, damit endet eine Epoche.
Es beginnt die Zeit weiterer Vertreibungen. 1481 werden die Brüder das nächstemal vertrieben, durch König Georgs Nachfolger, Matthias Corvinus in Mähren. Es hatte vorher schon mehrfach Versuche gegeben, unter dem Schutz der Orthodoxen Kirche zu leben. In Moldawien ist Prinz Stephan bereit, die Brüder als Kolonisten aufzunehmen und man denkt schon daran, gänzlich überzusiedeln, da trifft sie die türkische Invasion. Da sich auch manche mährischen Herren bei Corvinus beschwerten, daß ihnen die Arbeitskräfte fehlen, dürfen sie wieder zurückkehren.
Die Zeit des Bruder Lukas (1496-1528)
Die Brüder dürfen keinen Kriegsdienst versehen und kein weltliches Amt einnehmen, also auch nicht richten. Aber wer bietet denn Schutz, doch nur der Adel, so argumentiert die Mehrheitspartei. 1495 formiert sich die sog. Große Partei, die auch den Eid zulassen will. Die Kleine Partei dagegen verteidigt die Gedanken Chelčickýs und die Abkehr von der Welt.Dann beginnt die Zeit des Bruder Lukas (1496-1528). Es ist sicherlich ein neuer Abschnitt. Mit Lukas wird auf der Reichenauer Versammlung 1494 ein gerechter Verteidigungskrieg legitimiert. Freilich hat man dann noch einige Beifügungen gemacht, Plünderung und Raub sind ausgeschlossen. Dies war nun eine gewaltige Veränderung, und man hat heftig darüber diskutiert. Letztlich blieb keine andere Wahl, wollte man nicht verhindern, daß sich auch höhere Schichten den Brüdern anschließen, die vor allem auch Schutz gewähren können.
Um 1500 ist die Zahl der Brüder auf 10.000 angewachsen. 1501 wird das erste Gesangbuch herausgegeben, auf tschechisch, 1525 das tschechische Neue Testament.
Es ist die Zeit, da Katechismen entstehen. Lukas schreibt seine Kinderfragen, erste Ausgabe 1502. Wahrscheinlich hat er sich dabei auf Vorformen gestützt, die nicht mehr erhalten sind oder mündlich weitergegeben wurden. Bevor König Wladislaw 1508 das Mandat gegen die Brüder erläßt, beginnt Bruder Lukas eine Verteidigungsschrift, die Apologia Sacrae scripturae, die in der Druckerei Hölzl in Nürnberg 1511 in Latein erscheint. Bereits ein Jahr später wird in Leipzig eine Schrift Jacob Zieglers gedruckt, die der Olmützer Bischof Stanislav Thurzo zur Widerlegung in Auftrag gegeben hatte. Diese enthält eine "Excusatio fratrum Waldensium contra binas litteras doctoris Augustini" von Bruder Lukas aus dem Jahre 1503. Von Hieronymus Dungersheim wird 1514 eine "Confutatio" gedruckt, die ebenfalls den Wortlaut der Apologie enthält. 1514 entsteht eine nochmalige Antwort von Lukas. 1532 folgt die Rechenschaft des Glaubens, ein Jahr vorher war das deutsche Gesangbuch des Michael Weisse entstanden. Diese Schriften machen die Brüder im Ausland bekannt und sie bieten Rückhalt in den einsetzenden Zeiten der Verfolgung.
Denn ihr Erstarken bedingt wiederum ihre Verfolgung, zunächst durch den Olmützer Bischof ab 1500 und König Wladislaws Gattin Anna. Immer wieder hat es Kontakte zwischen den Brüdern und dem Administrator des utraquistischen Konsistoriums, Wenzel Koranda gegeben, sie verstärkten nur die Gegensätze. Als dann die Utraquisten wieder ab 1501 mit Rom verhandelten, gingen sie gegen die Brüder vor, eine erste Welle beginnt 1503 und das Ganze gipfelt 1508 in dem St. Jakobsmandat Wladislaws, das die Brüder bis zum Majestätsbrief Rudolf II 1609 vom Landesrecht ausschließt. Versammlungen werden verboten, Bücher verbrannt. Das von den mährischen Ständen beschlossene Mandat soll nicht so rigoros sein, und das ist der Grund, warum in dieser Zeit nun sich das Schwergewicht der Brüder nach Mähren verlegt. Nur einzelne Landesherrn, wie etwa die Pernstein, können in dieser Zeit die Brüder schützen. Die Schärfe geht erst mit dem Tode König Wladislaws verloren, als die einzelnen Landesherren infolge der Schwächung der Zentralmacht in Böhmen eigenmächtig entscheiden.
Der Kontakt mit der deutschen Reformation
Auch Melanchthon wird 1520 in Antwerpen durch eine Gesandtschaft ein Exemplar der Apologie überreicht. Luthers Mitstreiter entschuldigt sich, daß er wegen Arbeitsüberlastung keine Antwort mitgeben könne, denn wahrscheinlich fürchtet er um seinen Ruf.[1]Auch im Erfurter Augustinerkloster, dem Aufenthaltsort Martin Luthers, befindet sich eine Abschrift. Es ist ein Gelehrtenstreit, wann nun Luther die Brüderschriften zwischen 1512 und 1520 kennen lernt und verwendet. So hat man behauptet, in seiner Römerbriefauslegung 1516 argumentiere er gegen die Brüder, dies zeige sich u.a. in der Frage der guten Werke.[2] Andere haben argumentiert, Luthers 90. These, daß von der Kirche Schaden zu nehmen ist, der durch den Ablasshandel entsteht, stamme von der Excusatio des Bruder Lukas.[3] Und als Luther im Oktober 1518 in Augsburg vor Cajetan steht, als es zum Bruch mit dem Papsttum und der Kirche kommt, habe er das Bild der Brüderkirche vor sich.
Ähnlich schwierig ist die Frage des Verhältnisses von Luther zu Hus. Im März 1518 wirft Eck Luther vor, er habe Böhmisches Gift getrunken, was Luther im April 1518 leugnet. Dann kommt es 1519 zur Leipziger Disputation. Eck will Luther am 5.Juli in die Ecke treiben. Die Lehre von der Kirche hätte Luther von Hus. Luther studiert in der Mittagspause die Manuskripte des Konzils in Konstanz. Am Nachmittag erklärt Luther, das Konzil habe sich getäuscht.[4] 1520 läßt Luther die Hauptschrift von Hus, "De ecclesia" drucken.[5] Und er liest anscheinend darin, denn im Februar 1520 schriebt Luther an Spalatin: "Wir waren alle Hussiten, ohne es zu wissen."[6]
Luther hat sich also spätestens nach den Vorwürfen von Eck, also um 1520, in der Zeit als seine reformatorischen Hauptschriften entstehen, intensiv mit Hus auseinandergesetzt und es ist wohl kaum vorstellbar, daß er bis zum ersten Kontakt mit den Brüdern 1522 von ihnen nicht weiter Notiz genommen hätte, wenn wir auch keine Nachrichten darüber besitzen.[7]
Natürlich wurden andererseits auch die Brüder auf das reformatorische Geschehen jenseits der böhmischen Grenze aufmerksam. Im Winter 1517/18 kommen von Breslau zu Bruder Lukas nach Leitmeritz (Litomerice) drei Mönche: Johann der Mönch, Michael Weisse und Johann Zeising (Jan Čížek), die wegen ihrer lutherischen Gesinnung aus Schlesien vertrieben wurden. Gegen die Warnungen von Lukas werden sie vom zuständigen Brüderpfarrer Vavřinec Krasonický aufgenommen, und sofort wird die Position der Lutheranhänger gestärkt. Besonders der junge aus Taus (Domažlice) stammende Jan Roh (Horn), der deutsch sprach und bis 1518 Assistent des Ortspfarrers war, sympathisiert mit ihnen.
Im Reich brachte das Jahr 1521 den päpstlichen Bann und mit dem Wormser Edikt die Reichsacht über Luther und seine Anhänger. Luther versteckt sich von Mai 1521 bis März 1522 auf der Wartburg und übersetzt das Neue Testament ins Deutsche, Anfang März hält er die Invocavitpredigten.
Bereits im Mai 1522 reisen Weisse und Horn zu Luther. Zwei Monate vorher hatte Speratus, als Reformator in Iglau (Jihlava) tätig, elf Artikel der Brüder und vier der Utraquisten zu Luther geschickt mit der Bitte um Begutachtung. Diese kommen an, als sich Horn und Weisse in Wittenberg befinden. Luther legt sie den Brüdern vor, die Luther sagen, daß die Lehre der Brüder darin nicht richtig wiedergegeben werde. Horn legt dann diese Conclusiones Lukas vor und berichtet diesem von den Klarstellungen. Erst als Krasonický ebenfalls eine Klarstellung wünscht, geschieht dies durch Lukas am 13. 7. 1522.
Im Frühjahr 1522 schickt Speratus nochmals vier Fragen das Abendmahl betreffend von Beneš Optát aus Telč an Luther. Luther antwortet Speratus am 13. 6. 1522. Lukas erhält dieses Schreiben und antwortet ebenfalls Luther.
Aus Luthers Brief an Spalatin am 4. 7. 1522 und aus der Vorrede seiner Schrift "Vom Anbeten des Sakramentes" erfahren wir von einer zweiten Gesandtschaft, die mit Luther zusammentrifft. Demnach besaß Luther die Kinderfragen von 1522 auf deutsch. Luther erbittet sich von der Brüderleitung nähere Auskünfte zur Abendmahlslehre.
So kommt es 1522 dann noch zu einer dritten Gesandtschaft, welche die Antwort "Von der triumphierenden Wahrheit", eine Rechenschaftslegung des Lukas, Luther überbringt. Luther will nicht, wie bereits besprochen, den lateinischen Text verdeutschen und drucken lassen. Sechs Stücke finden das Wohlgefallen Luthers, was sie über den Glauben, Christus, den Hl. Geist, gegen den Papst und menschliche Satzungen, über das Fegefeuer, Maria und die Heiligen sagen. An fünf Punkten übt er Kritik: der Abendmahlslehre, der Lehre von der Taufe, dem Verhältnis von Glauben und Werken, dem Festhalten an den sieben Sakramenten, und er tadelt die Ehelosigkeit der Priester. Zudem wünscht er, daß die Brüder doch für die Ausbildung der Priester in Latein und Griechisch sorgen sollten. Es ist ein freundschaftlicher Ton, wenn Luther den Brüdern nicht nur schreibt: "wie gar viel neher ihr seyt dem Euangelio, denn alle andere, die myr bekandt sind" sondern hofft, dass die Brüder für die Wittenberger bitten mögen, denn "wie wohl wyrs noch nicht ynn den schang bringen mugen bey uns, das wyr so sittig und Christlich das sacrament handelten unter beyder gestallt, und solch ubung der lere und liebe unnd sittigs lebens unter uns auffrichtenn, als wyr von euch hören. Es ist noch grüne mit uns und geht langsam von statten."[8]
Die vierte Gesandtschaft überbringt die "Antwort der Brüder" vom 16. 9. 1523, darin heißt es am Ende: "Wir sprechen Euch großen Dank für Eure Liebe aus, die Ihr uns unerwartet darin erweist, daß ihr uns, die in der Welt Verachteten, nicht schmäht, sondern Euch allzu gütig gegen uns verhaltet, wie wir es nicht verdient haben, ohne die damit verbundene große Gefahr zu beachten."[9]
Luther hat darauf nur mündlich geantwortet. Aus einer anderen Quelle sind wir unterrichtet, daß Luther anscheinend in dieser Zeit in der Abendmahlslehre keine Unterschiede sieht, wenn er sich auch später in seinen Tischreden nicht so günstig über die Stellung der Brüder zu den weltlichen Dingen äussern sollte.
1524 ziehen die Brüder, wohl wiederum Weisse und Horn nach Wittenberg, es ist die fünfte und letzte Gesandtschaft. Damit enden die offiziellen Beziehungen während des Höhepunktes der religiösen Bewegung im Reich. In Deutschland erhitzt der Bauernkrieg die Gemüter.
Mehr als ein Jahrhundert danach, im Jahre 1639, resümiert der große Bischof der Brüderunität Johannes Amos Comenius Luthers Verhältnis zu den Brüdern:
"Von dieser Zeit an ist die Freundschaft zwischen ihm und den Brüdern, zum großen Verdruß der gemeinsamen Widersacher, bis an sein Ende ununterbrochen geblieben."[10]
Die Brüder im Zeitalter der Konfessionalisierung
Die Ausbreitung der europäischen Reformationsbewegung begann sich auch auf die Brüder in Böhmen auszuwirken.Durch Markgraf Georg von Brandenburg, der in seinen schlesischen Besitzungen um Jägerndorf (Krnov) die lutherische Reformation eingeführt hatte, entstand die Bekenntnischrift "Rechenschaft des Glaubens" mit einem Vorwort Luthers.
Im Jahre 1530 öffneten sich die Brüder durch eine Gruppentaufe dem Adel. Die brüderischen Herren nehmen dann auch am Schmalkaldischen Krieg 1546/1547 teil, in dem es um das Überleben des Protestantismus ging. Seinen Sieg nutzt König Ferdinand aus, um gegen die Brüder vorzugehen. Da lediglich die böhmischen Stände am Krieg teilgenommen hatten, wurde die Brüder-Unität in Böhmen durch Zwangsübertritt oder Auswanderung ausgelöscht, Bischof Augusta auf der Burg Pürglitz (Křivoklát) gefangen gehalten. Nur in Mähren, dessen Stände sich nicht am Krieg beteiligt hatten, blieb die Brüder-Unität erhalten.
Viele Brüder fanden in Preußen und Polen ihr Exil. Preußen war unter Herzog Albrecht eines der ersten deutschen Gebiete, die sich der Reformation angeschlossen hatten. Eine Gruppe zieht über Posen und Thorn, eine weitere kommt von Leitomischl (Litomyšl). Es ist ein schwieriges Miteinander. Viele fühlen sich von den Lutheranern theologisch gegängelt, und dann gerät man auch noch in die Fronten der lutherischen Lehrstreitigkeiten. Als sich die Situation in Böhmen bessert, kehrt ein Teil zurück. Andere bleiben in Polen.
In Polen gab es eine große Unterstützung des Adels für die reformatorische Sache, man sprach von einem goldenen Zeitalter unter den letzten beiden Jagiellonen. Die zweite Frau Sigmund I., Bona Sforza, bringt neben der Renaissance auch einige nichtrömische Theologen wie Lismanini und Vergerio aus ihrem Heimatland nach Polen. Als 1555 die Glaubensfreiheit festgeschrieben wird, wird Polen ein Tummelplatz von Lutheranern (vor allem in den Städten mit einem deutschen Bevölkerungsanteil), Antitrinitariern und Unitariern. Wegen der Bedeutung der Rolle der Laien hatte der Kalvinismus unter dem Adel viele Anhänger. In der Nähe von Posen, auf den Gütern der Grafen von Ostorog und in Lissa (Lešno) befinden sich Zentren der Brüder, man kann sogar von einem eigenständigen polnischen Zweig der Brüderunität sprechen. Von Anfang an jedoch war die große Schwäche des polnischen Protestantismus seine Zersplitterung, die auch der große reformierte Theologe Laski nicht überwinden kann.
Mitte des 16. Jahrhunderts wurde der Druck in Böhmen geringer, in Jungbunzlau (Mladá Boleslav) konnte mit dem Bau des großen Gemeindehauses (Sbor) begonnen werden. Geleitet werden die Brüder von Bischof Jan Blahoslav (1523-1571). Besonders viel gelegen ist ihm an der Bildung. Die Gemeinden erhalten eigene Schulen, junge Prediger werden ausgebildet, Gesangbücher gedruckt, 1561 in Szamotuly (Polen) und 1564 in Eibenschütz (Ivančice).
Gerade die dortige Druckerei wurde sehr wichtig. 1566 wird in Eibenschütz das deutsche Gesangbuch von Bruder Michael Tham, in den Jahren 1579-1594 auch die tschechische Übersetzung des Alten und Neuen Testamentes aus dem nahegelegenen Kralitz (Králice) gedruckt. Diese Übersetzung gewann im 19. Jahrhundert als eine der wichtigsten Quellen für die Wiedergeburt der tschechischen Sprache höchste Bedeutung. Diese Bibelübersetzung steht auch unter dem Einfluß kalvinistischer Theologie, die ab den siebziger Jahren des 16. Jahrhunderts einsetzt. Ordnung, Disziplin und die Bedeutung des Gemeindelebens, das war es, was viele Brüder an Kalvin gefiel.
Mit wieder zunehmenden Druck einigten sich die böhmischen Evangelischen auf ein gemeinsames Bekenntnis, die "Böhmische Konfession" von 1575. Ausgehend von der Rechtfertigung durch den Glauben, wird die christliche Lebenspraxis betont. Am 18. Mai 1575 wird die Konfession dem Kaiser zugeschickt.
Doch der Druck des Bekenntnisses wird verboten, gegen die Brüder wird das Sankt-Jakobs Mandat erneuert und 1602 wird der "Sbor" geschlossen, die Immoblien werden weggenommen und gegen die geistigen Leiter wird vorgegangen.
Dann wird das grausame Spiel der europäischen Geschichte auf böhmischen Boden vorweggenommen. War Böhmen als eines der ersten Länder protestantisch geworden, so sollte es nun als eines der ersten gewaltsam rekatholisiert werden. 1609 konnten die Stände von Kaiser Rudolf II. noch einmal in seinem Majestätsbrief Religionsfreiheit und die Anerkennung der Confessio Bohemica erlangen. Doch als die Stände aufgrund dieses Majestätsbriefes sich gegen die Schließung evangelischer Kirchen wehren, kommt es zur Auseinandersetzung. Längst war das Ringen der Jesuiten und des Papstes gegen die zu 90 Prozent nichtkatholische Bevölkerung in vollem Gange. Dann reklamieren die Stände für sich die Wahl des Königs. Die Wahl fällt auf Friedrich V. von der Pfalz. Einen Winter ist er König. Als die Nachrichten von der Schlacht am Weißen Berg zu Jahresende 1620 nach Rom gelangen, feiert man dort dermaßen ausgelassen, daß Papst Paul V. an den Folgen seines Zusammenbruches stirbt.
Der letzte Brüderbischof Jan Amos Comenius
Er ist am 28. 3. 1592 in Südmähren, wohl in Nivnice geboren. Der Junge verlor früh seine Eltern. Nach dem Besuch der Lateinschule in Prerau (Přerov) studierte er im kalvinistischen Herborn und vollendete sein Studium in Heidelberg. 1614 kehrt er an seine ehemalige Schule als Rektor zurück und wird am Vorabend des 30-jährigen Krieges 1618 Prediger in Fulnek am Georgskirchlein, das noch heute besteht. Nach der Schlacht am Weißen Berg versteckt er sich in den umgebenden Wäldern. Durch die Pest verliert er seine Frau und beide Töchter, als die Stadt 1621 in Flammen aufgeht, Hab und Gut.Jetzt beginnt sein Leben auf der Wanderschaft durch einen großen Teil Europas. Zunächst findet er Zuflucht bei den Žerotíns in Brandýs, er heiratet nochmals, drei Töchter und ein Sohn entstammen dieser Ehe.
Als 1627 alle Evangelischen vertrieben werden, zieht Comenius mit seiner Schar nach Lissa in Polen. Dort entfaltet er eine reiche pädagogische Tätigkeit, 1648 wird er Bischof der Brüder-Unität. Deshalb wirkt er 1641 in England. Von 1642 bis 1648 zieht er im Auftrag des schwedischen Kanzlers Oxenstierna mit der Familie in die schwedisch besetzte bedeutende preußische Stadt Elbing an der Weichsel-Nehrung. Vergeblich hofft er bei den Friedensverhandlungen am Ende des Dreißigjährigen Krieges auf die Wiedererrichtung seiner Kirche.
Als er 1648 nach Lissa zurückkehrt, stirbt seine zweite Frau, 1649 heiratet er zum dritten Male. In den folgenden Jahren wird Siebenbürgen sein Aufenthaltsort. Das Siebenbürger Fürstentum, ein Spielball zwischen Habsburg und den Türken, konnte dem Protestantismus Schutz vor der Gegenreformation bieten. Hier versucht Comenius wiederum die Landkarte seiner geliebten Heimat umzuschreiben. Von 1650 bis 1654 weilt er in Sáospatak auf Einladung des Fürsten Rákóczi. Ihm gelingt, die Hochzeit zwischen Sigismund Rákóczi und der Tochter des Winterkönigs einzufädeln. Seine Pläne auf ein umfassendes protestantisches Bündnis scheitern, als Henriette von der Pfalz und kurz darauf ihr Gatte stirbt.
Zwei Jahre hält es Comenius noch in Siebenbürgen aus. Dann beginnt die Odysee von neuem. Er kehrt nach Lissa zurück, setzt wiederum alle Hoffnungen auf die Schweden, woraufhin polnische Truppen 1656 Lissa dem Erdboden gleichmachen, Comenius verliert wiederum alles, sein Vermögen und seine Bibliothek und vor allem seine Aufzeichnungen.
Danach geht er nach Amsterdam, seinem letzten Exil. Die Liebe zu seiner Heimat hat er ein Leben lang bewahrt: "Deiner, Böhmisches und mährisches Volk, lieben Heimat, kann ich ... nicht vergessen." Selbst in seiner letzten Schrift, unvollendet auf Zetteln beschrieben, gibt er die Hoffnung nicht auf, daß von seiner Heimat eine religiöse Erneuerung Europas ausgeht. "Das Paradies der Erde ist Europa. Das Herz Europas Deutschland, und Deutschlands Herz ist Böhmen. - Ein Land, wo Milch und Honig fließt." Im Alter von 78 Jahren starb Comenius am 15. (oder 25.) November 1670 in Amsterdam.
Die erneuerte Brüdergemeinde
Tausende wanderten nach der Schlacht am Weißen Berg aus, vor allem nach Sachsen und Brandenburg. Die meisten von ihnen assimilierten sich nach ein oder zwei Generationen sozial und kirchlich.Auch vom Exil aus vergißt Comenius seine Glaubensbrüder in seiner letzten mährischen Wirkungsstätte in Fulnek nicht. Es gelingt ihm, die umliegenden Dörfer mit seinen Schriften zu versorgen.
1722 siedelten sich auf den Lausitzer Besitzungen des dem halleschen Pietismus nahestehenden Grafen Nikolaus Ludwig von Zinzendorf (1700-1760) Glaubensflüchtlinge vor allem aus dem nordostmährischen sog. Kuhländchen an.
Als Geheimprotestanten machten sie sich auf den weiten Weg nach Teschen an der schlesischen Grenze und hören dort an der Gnadenkirche, die durch die Altranstädter Konvention von 1707 den Evangelischen in Schlesien zugestanden worden war, den pietistischen Pfarrer Steinmetz predigen.
Am 17. Juni 1722 fällt der Zimmermann Christian David aus Senftleben (Ženklava) den ersten Baum zur Gründung der neuen Siedlung Herrenhut. Die meisten Bewohner - die Familien Nitschmann und Zeisberger - stammen aus der Gemeinde Zauchtel (Suchdol). Trotz Auswanderungsverbotes holen sie, vor allem Christian David, immer mehr Landsleute nach. Fünf Jahre nach der Gründung stammten die Hälfte der 300 Bewohner aus Mähren.
Vielfältig waren die Konflikte in den ersten Jahren. Die Emigranten bemängelten, es sei ihnen alles zu katholisch, der Beichtstuhl und die Privatbeichte. Trotz aller Versuche Zinzendorfs, den Mährern entgegenzukommen, kam es 1727 zum großen Konflikt und zur Lösung durch die Erweckung bei einer Abendmahlsfeier in Berthelsdorf am 13. 8. 1727. In den Statuten werden die Laienämter und die Gestaltung des gottesdienstlichen Lebens mit eigenen liturgischen Formen wie Singstunde, Stundengebet und Liebesmahl geregelt.
Es wurde akzeptiert, daß die Emigranten aus einer eigenen, reformatorischen Kirche stammen. Dazu hat wohl auch die Begegnung mit Daniel Jablonski, einem Enkel von Comenius beigetragen. Jablonski war reformierter Oberhofprediger in Berlin. Davor hatte er im polnischen Lissa das Bischofsamt der Brüder-Unität, die dort im Exil lebte, empfangen. So erfährt Zinzendorf über die Traditionen dieser Kirche. Und es kommt zu einem weitreichenden Schritt. Am 13. 3. 1735 wird in der Wohnung Jablonskis im kleinen Kreis David Nitschmann, durch Handauflegung die Einsegnung erteilt.
Mission
Mit der Weitergabe der Ordination. war somit der Grundstein gelegt für die weltweite Mission. Als Zinzendorf 1731 in Kopenhagen bei den Krönungsfeierlichkeiten von Christian VI. weilt, erfährt er von Missionsversuchen in Grönland und auf St. Thomas.Bereits im August 1732 ziehen die ersten Missionare, David Nitschmann und Leonhard Dobler auf die dänische Karibikinsel St. Thomas. Im Januar 1733 brechen Christian David und die Brüder Stach nach Grönland auf. Im nächsten Jahr ziehen Missionare nach Lappland sowie in die englische Kolonie Georgia. 1735 gelangen die ersten Brüder in das holländische Surinam, 1737 erreichen sie die holländische Kolonie an der Spitze Südafrikas und 1739 befindet sich David Nitschmann im holländischen Ceylon.
Vielleicht war es auch der Missionsgedanke, der von nun an die anfänglichen Probleme in den Hintergrund treten ließ. Denn die Mährer hatten erheblichen Anteil an der erfolgreichen Missionsarbeit, vor allem David Nitschmann, Christian David, Anna Gold in Estland und Rußland und David Zeisberger, der "Apostel der Indianer" in Nordamerika, allein aus Zauchtel sind 50 Missionare bekannt.
Die ersten Missionsversuche in Nordamerika begannen Mitte der dreißiger Jahre in Georgia. 1741/42 bereist Zinzendorf selbst Amerika. Er besucht verschiedene Indianerstämme. Es kommt zu Streitgesprächen mit den konkurrierenden evangelischen Gruppierungen und zur Gründung der Ortschaft Bethlehem in der englischen Kolonie Pennsylvania. Unter Bischof Spangenberg wird Land in North Carolina erworben. Noch heute bilden Bethlehem und Winston-Salem in North Caroline die beiden Zentren der jetzigen Nord- und Südprovinzen der Moravian Church. Von Bethlehem aus wird eine Vielzahl von Missionsstationen unter den Indianern gegründet, die unausweichlich in den Wirbel der Auseinandersetzungen über die Vertreibungen der Indianer und die Loslösung der Kolonien vom Mutterland hineingeraten. Die Tagebuchaufzeichnungen der Missionare liefern dafür ein reiches Bild, nicht alles ist bisher ausgewertet.
In der Nähe von Bethlehem, in Nazareth, baut man dem Grafen eigens ein Schloß - für den Fall einer erneuten Ausweisung aus Sachsen.
Die Moravian Church in den Vereinigten Staaten ist der amerikanische Zweig der Brüdergemeinde. Sie teilte sich 1771 in zwei Provinzen, Nord- und Südprovinz, nach dem Unabhängigkeitskrieg löste sie sich vom Mutterland England, 1857 wird sie endgültig von der europäischen Leitung unabhängig.
Weltweite Kirche
Am bekanntesten ist die Brüdergemeinde durch die Herausgabe der täglichen Losungen seit 1731, die heute in 50 Sprachen übersetzt werden.Heute führt die Brüdergemeinde verschiedene Namen: Brüder-Unität bezieht sich auf den lateinischen Namen "Unitas Fratrum", dem Namen der Böhmischen Brüder, Herrnhuter Brüdergemeine weist auf die erneuerte Brüdergemeinde in Herrnhut hin. In der Tschechischen Republik heißen sie Jednota Bratrská; in den USA wird die Bezeichnung Moravian Church geführt.
In Europa gingen durch den 2. Weltkrieg die Gemeinden in Schlesien verloren, die Teilung der Kontinentes führte auch zu einer Trennung der Distrikte Ost mit Sitz in Herrnhut und West mit Sitz in Bad Boll. Die Brüdergemeinde ist seit 1948 Mitglied im Ökumenischen Rat der Kirchen und seit 1949 der EKD angeschlossen
Heute ist die Evangelische Brüder-Unität eine evangelische Freikirche, die in 30 Ländern vertreten ist und weltweit 825.000 Mitglieder in 19 Provinzen zählt.
Als Folge der ausgedehnten Missionstätigkeit im 18. und 19. Jahrhundert befinden sich diese Provinzen in der Karibik (Westindische Inseln, Jamaika, Surinam und Guayana), in Mittelamerika (Nikaragua, Honduras, Kosta Rica), Nordamerika (Nord- und Südprovinz in den USA, Labrador und Alaska) sowie in Südafrika und Tanzania.
In Europa hat die Brüderunität 30.000 Mitglieder. Diese sind aufgeteilt in drei selbständige Kirchenprovinzen: Tschechische Republik, Großbritannien und Festländische Provinz (Deutschland, Niederlande, Schweiz, Dänemark, Schweden, Estland und Lettland) mit 16.000 Mitgliedern, davon in Deutschland ca. 6.000 Mitglieder in 17 Gemeinden.
Eine Synode der Festländischen Provinz wird alle zwei Jahre abgehalten, letztmals 2006 in Neuwied. Die nächste Synodaltagung findet 2008 in der Gemeinde Christiansfeld in Dänemark statt.
Horst Schinzel
Anmerkungen
[1] Müller, Geschichte, S. 396.[2] Thomson, Luther, S. 166.
[3] Thomson, Luther, S. 167.
[4] Thomson, Luther, S. 168f.
[5] Bartoš, Auftreten, S. 116.
[6] Thomson, Luther, S. 172.
[7] Říčan, History, S. 108.
[8] Müller, Geschichte, S. 414.
[9] Müller, Geschichte, S. 416.
[10] Comenius, Kirchen-Historie, S. 64.
Literatur
Bartos, F. M., Das Auftreten Luthers und die Unität der Böhmischen Brüder, in: ARG 31, 1934, S. 103-120Comenius, Johann Amos, Kurzgefaßte Kirchen-Historie der Böhmischen Brüder, Schwabach 1739, Neudruck Hildesheim 1980
Cranz, David, Alte und Neue Brüder-Historie, Neudruck Hildesheim 1973
Dieterich, Veit-Jakobus, Johann Amos Comenius, Stuttgart 2003
Hendrix, Scott, "We are all Hussites"? Hus and Luther Revisted, in: ARG 65, 1974, S. 134-161
Loskiel, Georg, Geschichte der Mission der evangelischen Brüder unter den Indianern in Nordamerika, Neudruck Hildesheim 1989
Molnár, Amedeo, Die Waldenser, Freiburg 1993, S. 326-330
Müller, Joseph Th., Geschichte der Böhmischen Brüder, Herrnhut 1922
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